Alle vier Sekunden verhungert ein Mensch auf unserer Erde. Gut jeder zweite Tote ist ein Kind. Fakten, die wir seit Generationen kennen. Nur die Sekunden ändern sich. Seit einigen Jahren sinken sie wieder und so ist heute schon wieder jeder 10. Mensch auf der Erde von Nahrungsknappheit betroffen.
Und das Schlimmste an dieser täglichen Tragödie ist ihre Grund- und Sinnlosigkeit. Seit langem könnte der Hunger auf der Erde beendet sein. Seit langem gibt es genug Nahrungsmittel und genug Reichtum auf dieser Welt, sodass Hunger kein unabwendbares Desaster ist, sondern eine Entscheidung. Eine Entscheidung der Ignoranz, der Machtpolitik und vor allem der Gier.
Das Ende des Hungers auf unserer Erde würde rund 40 Milliarden Dollar im Jahr kosten. Eine Kleinigkeit in Vergleich zu Bankenrettungen, Rüstungsbudgets oder Gewinnen von Konzernen. So sind 40 Milliarden Dollar nur ein Zehntel dessen, was nur die Öl- und Gaskonzerne im Jahr an Profiten einstreifen. Sie haben richtig gelesen. Profiten. 4 Billionen Dollar im Jahr. 4.000 Milliarden. 4.000.000.000.000 nicht Umsatz, sondern Gewinn.
Das sind Gewinne, die Großteils in Demokratien wie europäischen Staaten und vor allem den USA lukriert werden, die ihren Ursprung aber meist in armen aber ölreichen Ländern haben. Zugute kommen die Profite hier wie dort nur den paar wenigen reichen und überreichen Menschen sowie den ihnen nahen Politikern und Lobbyisten.
Ein Prozent weniger Gewinn, kein Hunger mehr auf unseren Planeten
Dabei würde nur ein Prozent der Gewinne pro Jahr aus diesen beiden Branchen genügen, dass kein Mensch auf dieser Welt mehr hungern muss. Dass kein Kind mehr an zu wenig Nahrung sterben muss und nicht nur das. Die positiven Folgeeffekte wären gewaltig und würden eine unfassbare, starke lokale Entwicklung auslösen. Zum einen würde die Zahl der weltweit Geflüchteten einbrechen, da heute viele Menschen vor absoluter Armut und Hunger fliehen. Zum anderen können diese Menschen nicht nur in ihrer Heimat bleiben, sondern mit vielen anderen aus der bittersten Armut Befreiten ihre Potenziale und Lebenschancen erstmals richtig wahrnehmen, sich weiterbilden und weiteren Wohlstand für sich und die Ihren schaffen.
Das erste Mal seit an Anfang der Zeit keinen Menschen mehr hungern zu wissen, wäre ein moralischer wie historischer Erfolg für die Menschheit. Ein Erfolg, der uns alle zu Recht mit Stolz füllen und zu weiteren Leistungen von historischer Tragweite motivieren könnte.
Dafür den reichsten der Reichen einen Bruchteil ihrer blutigen Gewinne abzunehmen, oder noch viel besser, ihnen nicht mehr zustehen zu lassen, ist ob der moralischen Nicht-Vertretbarkeit von Hunger ein absolutes Gebot.